Wir* sind einigermaßen aus dem Häuschen: Die Ernährungs Umschau, nichts weniger als das wichtigste Fachjournal im deutschsprachigen Raum, hat in ihrer Mai-Ausgabe unseren Beitrag über das Schule-des-Essens-Projekt „Lebensmittel Lebewesen“ publiziert!
„Kinder erleben die Schlachtung eines Nutztieres: Kritische Reflexionen zu einem Projekt“ lautet der Titel, reinlesen kann man hier, der Volltext ist nur für Abonnent*innen zugänglich.
Nach internen Diskussionen, die der Chefredakteur im Editorial schildert, fand der Beitrag in einem Special Platz. Abgerundet wird dieses Special von einem Interview mit Gordian Baur, Redakteur des ZDF-Kindernachrichtenformats logo! mit dem Titel „Wir schließen grundsätzlich keine Themen aus!“ über die Herausforderung, schwierige Inhalte für Kinder aufzubereiten.
Das Schlachten von Nutztieren ist so ein schwieriger Inhalt. Den Tod klammern wir ja generell möglichst aus dem Leben aus. Aber genau das waren Triebkräfte des Projektes „Lebensmittel Lebewesen“: Dem Fleischkonsum ist Schlachtung immanent. In einer umfassenden Ernährungsbildung kann man das Thema daher nicht ausblenden. Nur so können mündige Entscheidungen getroffen werden, die dann auch ganz unterschiedlich ausfallen können: Verzichte ich lieber auf Fleisch? Richte ich stärkeres Augenmerk auf das Wohl des Nutztiers vor der Schlachtung? Setze ich mich für Schlachtmethoden ein, die weniger Tierleid verursachen? …
Ganz im Sinne der Definition von Ernährungsbildung der Fachgruppe für Ernährungsbildung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (Bartsch et al., 2024): Ernährungsbildung ist die Befähigung von Menschen, „die eigene Ernährung politisch mündig, sozial verantwortlich und demokratisch teilhabend unter komplexen gesellschaftlichen Bedingungen zu entwickeln und zu gestalten.“
* „Wir“, die Autorinnen, sind Lotte Rose, Professorin für Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences (mit der ich auf dem Foto auf die Publikation anstoße, als ich sie kürzlich in Frankfurt besucht habe), Martina Überall, Dozentin, Forscherin und Leiterin der Fachstelle Bildung für Nachhaltige Entwicklung an der Pädagogischen Hochschule Tirol, und ich, Theres Rathmanner, Initiatorin und Leiterin der Schule des Essens.
[TR]